KANBrief 1/10

Partner der KAN: das Institut für angewandte Arbeitswissenschaft

Das Institut für angewandte Arbeitswissenschaft (IfaA) in Düsseldorf ist eine Wissenschaft und Praxis verbindende Institution in den Forschungsdisziplinen Arbeitswissenschaft und Betriebsorganisation. Die Arbeit des IfaA zielt auf die Steigerung der Produktivität und damit auf die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft und den Erhalt der Arbeitsplätze in Deutschland ab.

Der Auftrag an das IfaA ist seit der Gründung 1962 nahezu unverändert und anhaltend aktuell, obgleich es im Laufe der Zeit erhebliche Veränderungen in der Arbeits- und Betriebsorganisation in den Unternehmen gab und zukünftig geben wird. Neue Trends in der Arbeitswissenschaft und im Industrial Engineering sowie volkswirtschaftliche Globalisierungseffekte zwingen Unternehmen zu einem rasanten Strukturwandel mit dem Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit der betrieblichen Prozesse zu erhalten und zu verbessern. Für zahlreiche Unternehmen stellen sich derzeit – auch vor dem Hintergrund der aktuellen Wirtschaftskrise – folgende Fragen:

• Wie können Unternehmen die umfassenden Regelungen des Arbeitsschutzes und der Ergonomie beherrschen?

• Welche Chancen erwachsen aus der Einführung von modernen Organisationsprinzipien, wie zum Beispiel Produktionssystemen?

• Welche Stellschrauben haben Unternehmen zur Bewältigung des demografischen Wandels?

• Welches sind Stellhebel zur Optimierung der Produktivität einzelner Arbeitssysteme, Teilprozesse und des gesamten Unternehmens?

• Was kennzeichnet moderne Vergütungs- und Arbeitszeitsysteme und wie lassen sich diese im Unternehmen umsetzen?

Das Know-how zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit findet sich nicht ausgiebig im Literaturstudium, sondern in der Auswertung von betrieblichen Good-Practice-Lösungen. Die Mitarbeiter des IfaA forschen deshalb nicht im Elfenbeinturm: Betriebliche Prozesse werden in den Unternehmen analysiert, Wirkzusammenhänge werden ergründet, Entwicklungen der Arbeits- und Betriebsorganisation aufgezeigt und unternehmensrelevante Produkte und Dienstleistungen erarbeitet. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit den deutschen Arbeitgeberverbänden der Metall- und Elektroindustrie – in deren Auftrag das IfaA handelt – und in sehr engem Kontakt zur betrieblichen Praxis.

Arbeitsschutz – eine Kernkompetenz des IfaA

Vor dem Hintergrund einer ansteigenden Anzahl von Gesetzen, Verordnungen und Richtlinien zielt die Arbeit des IfaA darauf ab, Methoden zur Gefährdungsbeurteilung zu sammeln oder zu generieren, damit sich Unternehmen auf wesentliche Anforderungen und neue Entwicklungen im Arbeitsschutz konzentrieren können. Dabei werden den Unternehmen praxisgerechte, für die betriebliche Nutzung aufbereitete Erkenntnisse zur Verfügung gestellt. Insbesondere sehen gerade die KMU den vom IfaA herausgegebenen Arbeitsschutzordner als praktische Hilfe zur Umsetzung der Arbeitsschutzregeln an.

Das IfaA unterstützt den DIN/ISO-Normenausschuss Ergonomie (NAErg) durch aktive Mitarbeit in nationalen und internationalen Gremien. Ziel ist es, an laufenden und neuen Normungsvorhaben im Sinne der deutschen Unternehmen und der deutschen Arbeitsschutzgesetzgebung mitzuwirken. Dies geschieht gemeinsam mit Experten aus der Wirtschaft, den Verbänden (Arbeitgeber, Gewerkschaften), der Bundesregierung, den Hochschulen und den Berufsgenossenschaften.

Zusammenarbeit mit der KAN

Intensiv gestalten sich über den Bereich der Normung hinaus die Zusammenarbeit und der fachliche Austausch zwischen der KAN und dem IfaA in den Themen Arbeitsschutz und Ergonomie. Seit der Grundung der KAN haben sich die jeweiligen Direktoren des IfaA in der KAN und in vielen projektbegleitenden Arbeitsgruppen engagiert. Auch gibt es seit langen Jahren eine enge und fruchtbare Zusammenarbeit zwischen dem Arbeitgeberbüro in der KAN und den Mitarbeitern des IfaA. Dies wird auch dadurch deutlich, dass der Leiter des KAN-Arbeitgeberbüros durch die Mitarbeit im Arbeitskreis „Arbeitsschutz“ in die Informationspolitik des Instituts eingebunden ist.

Prof. Dr.-Ing. habil. Sascha Stowasser
info@ifaa-mail.de