KANBrief 4/25
Wie können Normung, Prüfung und Zertifizierung mit den Herausforderungen des grünen Wandels und den tiefgreifenden digitalen Veränderungen in der Arbeitswelt Schritt halten? Fachleute aus ganz Europa treffen sich im Mai 2026 bei der EUROSHNET-Konferenz, um über aktuelle Entwicklungen zu berichten und Lösungsansätze für die Praxiszu diskutieren.
Die bereits 9. Europäische Konferenz zu Normung, Prüfung und Zertifizierung im Arbeitsschutz findet am 27. und 28. Mai 2026 in Helsinki statt. Unter dem Motto „Digital and green innovations – Shaping the future of occupational safety and health“ lädt das europäische Netzwerk EUROSHNET Fachleute aus ganz Europa ein, um über Strategien für sichere Arbeitsumgebungen und den verantwortungsvollen Einsatz digitaler Technologien zu diskutieren.
Die Konferenz beleuchtet, wie technische Innovationen und der Klimawandel die Anforderungen an Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit verändern. Normung, Prüfung und Zertifizierung müssen diese Veränderungen aktiv mitgestalten. Im Vordergrund der Auftaktsession stehen die jüngeren Entwicklungen in der europäischen Gesetzgebung und die bedeutende Rolle, die Normen dabei zukommt, neue Technologien und grüne Innovationen sicher zu machen.
Eine weitere Session widmet sich den Themen Nachhaltigkeit und Klimawandel und deren vielfältigen Auswirkungen auf den Arbeitsschutz. Praktische Beispiele zeigen, welche Folgen neue Schutzansätze und gesetzliche Regelungen in der Praxis haben. Eine große Herausforderung besteht zum Beispiel darin, adäquaten Ersatz für bestimmte Prüfgase zu finden, die aufgrund ihrer Klimaschädlichkeit verboten werden.
Die digitale und grüne Transformation beeinflusst zweifellos auch den Bereich der Persönlichen Schutzausrüstung. KI-gestützte, smarte PSA und eine inklusive Gestaltung, die alle potentiellen Nutzergruppen berücksichtigt, werden zukünftig einen immer breiteren Raum bei der Gestaltung, Prüfung und letztendlich dem Einsatz der Ausrüstungen einnehmen.
Ein weiterer Schwerpunkt der Konferenz liegt auf der Digitalisierung und dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz am Arbeitsplatz. Welche Auswirkungen hat das EU-Cybersicherheitsgesetz und welche Rolle spielt die Künstliche Intelligenz aktuell und zukünftig am Arbeitsplatz? Ein besonderes Augenmerk gilt der Schnittstelle von KI, Maschinen und Cybersicherheit. Thematisiert werden Schwachstellen funktionaler Sicherheit bei Angriffen von außen und die neuen Anforderungen der EU-Maschinenverordnung. In einer Podiumsdiskussion diskutieren Anwendende, Hersteller und Prüfstellen über Möglichkeiten und Grenzen der funktionalen Sicherheit und der Anwendung von KI.
Zum Abschluss der Veranstaltung diskutieren Vertreterinnen und Vertreter von Beschäftigten, Herstellern, der Normung sowie Europarechtler darüber, welche Stellung Europa mit seiner Rechtsetzung im globalen Gefüge einnimmt und wie es seinen Einfluss in der internationalen Normung langfristig sichern kann.
Wer sich bis zum 31. Januar 2026 zur Konferenz anmeldet, profitiert vom Frühbucherpreis von 290 EUR. Die Teilnahme steht allen offen, die sich mit Arbeitsschutz, Normung, Prüfung und Zertifizierung befassen – von Arbeitsschutzinstitutionen über Hersteller und Prüfstellen bis hin zu Behörden und Sozialpartnern.
Alle Teilnehmenden sind eingeladen, bis zum 17. April 2026 Postervorschläge zu aktuellen und zukünftigen Herausforderungen, Chancen und Veränderungen im Bereich Normung, Prüfung und Zertifizierung einzureichen. Die Poster Minute Madness am ersten Konferenztag bietet den Autorinnen und Autoren die Möglichkeit, ihre Poster in einem einminütigen Pitch dem Publikum vorzustellen.