KANBrief 2/18
Ein gemeinsames Projekt der europäischen Sozialpartner der Bauwirtschaft und des europäischen Herstellerverbands von Baumaschinen zeigt neue Wege der Kommunikation und Kooperation auf. Der direkte Austausch von Produzenten und Konsumenten kann einfache Lösungen für so komplexe Gegenstände wie bessere Ergonomie von Arbeitsmitteln oder sicherheitstechnische Aspekte anregen, kann aber auch den europäischen Normungsprozess unterstützen.
Die Sozialpartner der europäischen Bauwirtschaft, die Europäische Föderation der Bau- und Holzarbeiter (EFBH) und der Verband der Europäischen Bauwirtschaft (FIEC), befassen sich seit einigen Jahren mit den Gefährdungen, die bei der Nutzung von Baumaschinen auftreten können. Als Resultat interner Beratungen in einer eigens eingerichteten gemeinsamen Arbeitsgruppe sind die beiden Sozialpartner auf den Europäischen Herstellerverband für Baumaschinen (CECE) zugegangen und haben ein gemeinsames Projekt vorgeschlagen. CECE zeigte ein starkes Interesse an dem Vorhaben.
Grundidee für das Projekt war, dass der direkte Austausch zwischen den Herstellern und den Nutzern von Produkten auf unkompliziertem Wege zu deren Verbesserung bezüglich einer sicheren und die Gesundheit schützenden Nutzung durch die Anwender führen kann. Konzepttitel: „Produzent trifft Konsument“.
Das beantragte Projekt wurde von der Europäischen Kommission bewilligt und finanziell gefördert. Im Rahmen des Projektes wurden fünf eintägige Workshops durchgeführt. Ein erster Workshop diente dem allgemeinen Austausch zwischen den beteiligten Projektpartnern mit weiteren Experten aus dem Feld der Normung, der Technik und dem Arbeitsschutz, um die weiter zu behandelnden Themen besser einkreisen und definieren zu können. Die dann folgenden vier Workshops behandelten folgende Themenblöcke:
Auf Basis der Workshops und der dort geführten Debatten wurden dann vier Factsheets erstellt, die jeweils eines der genannten Themen bearbeiten. Allgemeine Informationen und Problembeschreibungen sind dort mit Bildelementen und Hinweisen für mögliche Verbesserungen bei Normung, Gestaltung von Maschinen, Baustellenorganisation und Unterweisung der Beschäftigten kombiniert. Die Ergebnisse des Projektes liegen nun in Form einer kleinen Sammelmappe vor, die in neun Sprachen verfügbar ist.
Das von den Projektpartnern verabschiedete „Memorandum of Understanding“ listet neben einer Reihe von Selbstverpflichtungen der beteiligten Verbände verschiedene Anforderungen an die europäischen Entscheidungsträger auf. Diese Anforderungen legen den Fokus auf die Frage, wie die begonnene Kooperation der beteiligten Verbände für die europäischen Normungsgremien und in normungsrelevanten Strukturen der EU nutzbar gemacht und ein Austausch institutionell gefestigt werden kann. Konkret fordern sie:
Rolf Gehring
Europäische Föderation der Bau- und
Holzarbeiter (EFBH)