Vibrationsbelastung durch Einzelstöße: KAN-Normungsantrag angenommen

Handwerker, der mit einer Bohrmaschine ein Loch in eine Holzplatte bohrt. ©Sven Böttcher - stock.adobe.com

Druckluftnagler, Bolzensetzer und weitere Arbeitsmittel übertragen sich wiederholende Einzelstöße auf den Nutzer. Diese Einzelstöße können sich negativ auf die Gesundheit auswirken. Um diese Gefährdung genauer einschätzen und reduzieren zu können, wird ein standardisiertes Messverfahren zur Bestimmung der Exposition benötigt, welches es jedoch bisher nicht gibt.

Da es insbesondere auf europäischer Ebene verschiedene Positionen zur Notwendigkeit einer Messnorm für Einzelstöße gab, hat das IFA die KAN-Geschäftsstelle um Unterstützung gebeten. Ziel war es, eine deutsche Position zur Erarbeitung einer nationalen Messnorm zu ermitteln und weitere notwendige Aktivitäten in die Wege zu leiten. In einem KAN-Fachgespräch Ende 2020 wurden die Vibrationsfachleute verschiedener Kreise Deutschlands zusammengebracht, um u. a. den Bedarf eines einheitlichen Messverfahrens zu diskutieren.

Die Teilnehmenden waren sich einig, dass eine Messnorm zur Ermittlung der Exposition durch Einzelstöße erarbeitet werden soll. Zudem sollen die hierfür notwendigen Begriffe in einer Norm definiert werden. Die KAN-Geschäftsstelle wurde 2021 per KAN-Beschluss darum gebeten, einen entsprechenden Normungsantrag bei DIN zu stellen. DIN hat den Antrag angenommen, die Arbeiten an dem Normungsprojekt werden 2022 beginnen.

Mit dieser neuen Norm soll zukünftig ein vergleichbares Messverfahren zur Verfügung stehen. Mit diesem Verfahren und noch festzulegenden Richtwerten können sich wiederholende Einzelstöße in Gefährdungsbeurteilungen angemessen berücksichtigt und Präventionsmaßnahmen ermittelt werden. Ziel ist es, die Anwender vor einer möglichen Gefährdung durch Einzelstöße zu schützen.