Neues ISO/TC 336 „Laboratory Design“

©Tyler Olson

Im Bereich der Normung von Laboratorien ist China auf ISO-Ebene aktiv geworden und hat bereits mehrfach die Gründung eines neuen ISO/TC „Laboratory Design“ beantragt. Nach einigem Widerstand – auch Deutschland hatte sich mehrfach gegen die Gründung ausgesprochen – wurde nun auf der 81. ISO/TMB-Sitzung die Gründung des ISO/TC 336 „Laboratory Design“ beschlossen. Deutschland wird sich als stimmberechtigtes Mitglied (P-member) im neuen ISO/TC beteiligen.

Aus Arbeitsschutzsicht konnte der Antrag nicht befürwortet werden, da der geplante Anwendungsbereich zu umfassend ist und auch Belange des betrieblichen Arbeitsschutzes einschließt. So geht es nicht nur darum, für alle Arten von Laboratorien Grundlagen für Planung und Bau zu normen (z.B. Standortwahl, Grundrisse, Energieversorgung etc.), sondern auch den Betrieb zu standardisieren – inklusive vieler Aspekte, die Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit im Labor betreffen. Hierzu gibt es in Deutschland u.a. mit der Biostoffverordnung, der Gefahrstoffverordnung, deren untergeordnetem technischen Regelwerk sowie den Laborrichtlinien der BG RCI „Sicheres Arbeiten in Laboratorien – Grundlagen und Handlungshilfen“ (DGUV Information 213-850) ein gut ausgearbeitetes Vorschriften– und Regelwerk. Es ist zu befürchten, dass in den neu entstehenden ISO-Normen auch diese Inhalte behandelt und abweichend genormt werden.

Für die nationale Spiegelung dieses neuen Technischen Komitees wurde der Gemeinschaftsausschuss NA 055-02-05 GA „Planen, Bauen und Betreiben von Laborgebäuden“ innerhalb des DIN-Normenausschusses „Laborgeräte und Laboreinrichtungen“ eingerichtet. Eine aktive Mitarbeit des Arbeitsschutzes ist hier dringend erforderlich.