Nationale Vornorm zu Liegen veröffentlicht

Eine Frau befindet sich unter einer Therapieliege. © BG BAU/Steindesign Werbeagentur

Nach mehreren tödlichen Arbeitsunfällen an energetisch höhenverstellbaren Therapieliegen organisierte die KAN 2019 und 2020 Fachgespräche zur sicheren Gestaltung dieser Liegen. Die beteiligten Kreise haben ihre Positionen ausgetauscht und einige Arbeiten angestoßen, um die Gefahr an bestehenden und neuen Liegen zu reduzieren.

Als ein Ergebnis der Fachgespräche wurde eine nationale Vornorm angestoßen. Die KAN hat die Arbeiten daran zusammen mit der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) und dem Institut für Arbeitsschutz der DGUV (IFA) eng begleitet und die Inhalte mit den anderen Arbeitsschutzkreisen abgestimmt. Die DIN VDE V 0750-2-52-2: 2021-10 „Medizinische elektrische Geräte - Teil 2-52-2: Besondere Festlegungen für die Sicherheit einschließlich der wesentlichen Leistungsmerkmale von Liegen“ wurde im Herbst 2021 veröffentlicht und kann über die DKE-Seite bezogen werden.

Der Anwendungsbereich der Vornorm deckt eine breite Palette an Liegen ab, z. B.: Liegen als Medizinprodukt, Liegen, die nicht als Medizinprodukt in Verkehr gebracht werden und Liegen mit und ohne Höhenverstellung. Die Vornorm stellt einen ersten Erfolg dar und ist ein wichtiger Schritt hin zu sicheren Therapieliegen. Das Ziel ist aber eine europäisch harmonisierte Norm. Diese würde europäisch gelten und, im Falle von Liegen als Medizinprodukt, die Vermutungswirkung gegenüber den relevanten Anforderungen der Verordnung (EU) 2017/745 über Medizinprodukte entfalten. Auch den Weg zu einer europäisch harmonisierten Norm wird die KAN weiter eng begleiten.