Laborabzüge: Auslaufmodell Prüfgas SF6

Eine Beschäftigte arbeitet an einem Laborabzug. ©Tyler Olson - stock.adobe.com

Bei der Arbeit im Labor entstehen oft gefährliche Dämpfe, Gase und Stäube. Laborabzüge saugen die Gefahrstoffe aus der Luft und sorgen auf diese Weise für einen sicheren Arbeitsplatz der Beschäftigten. Damit diese zuverlässig funktionieren, müssen sie regelmäßig geprüft werden.

In der DIN EN 14175-3 „Abzüge – Teil 3: Baumusterprüfverfahren“ (2019) werden verschiedene Prüfverfahren zur Charakterisierung von Laborabzügen beschrieben. Die erforderliche Prüfgasmischung enthält mit Schwefelhexafluorid (SF6) ein ungiftiges, aber stark klimaschädliches Gas mit einem etwa 30.000-fach höheren Treibhauspotential als CO₂ (Kohlenstoffdioxid). Da SF₆ in einigen Ländern schon verboten ist, ist eine Alternative nötig. Die Alternative darf aus Arbeitsschutzsicht keine Gefährdung für Beschäftigte darstellen.

Vor allem Lachgas (N₂O) wurde als Ersatz diskutiert, welches allerdings wegen der Toxizität aus Arbeitsschutzsicht problematisch ist. Für Vor-Ort-Prüfungen ist N₂O als Prüfgas in der Regel nicht einsetzbar, da nicht auszuschließen ist, dass Abzüge ein signifikantes Leck aufweisen und die maximal zulässige Arbeitsplatzkonzentration für anwesende Personen überschritten wird. Die KAN-Geschäftsstelle begleitet die Arbeiten im zuständigen Arbeitsausschuss NA 055-02-01 AA "Abzüge und Laborlufttechnik". Aktuell ist nach den anhaltenden Widerständen Lachgas als Ersatz für SF6 europäisch "vom Tisch". Weitere vielversprechende Forschungsansätze für den Ersatz laufen.