Exoskelette: Stand der Normungsarbeit

© Gil Lefauconnier

Exoskelette sind am Körper getragene Assistenzsysteme, die mechanisch auf den Körper einwirken. Damit können Kräfte, die zum Beispiel durch das Heben von Lasten auf den Körper wirken, in andere, belastbarere Körperregionen oder in den Boden abgeleitet werden. Die Tragenden werden so weniger belastet und Gesundheitsgefahren werden verringert. Der Einsatz von Exoskeletten an Arbeitsplätzen ist noch nicht sehr verbreitet.

Die Normungsarbeit zu Exoskeletten steckt noch in den Anfängen. Seit Januar 2021 arbeitet bei DIN (Deutsches Institut für Normung e.V.) der Gemeinschaftsausschuss NA 023-00-08 GA Exoskelette. Die Einrichtung erfolgte auf Beschluss des Beirats des Normenausschusses Ergonomie als Gemeinschaftsausschuss mit dem NA Maschinenbau (Robotik) und dem NA Feinmechanik und Optik (Orthopädietechnik). Es gibt eine breite Beteiligung aus verschiedenen interessierten Kreisen. Dabei sind unter anderem Vertreter der Unfallversicherungsträger, der BAuA (Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin), der Gewerkschaft ver.di und verschiedener Betreiber. Ein Vertreter der KAN-Geschäftsstelle arbeitet ebenfalls aktiv im Gremium mit und unterstützt die Arbeitsschutzkreise. 

In verschiedenen Arbeitsgruppen werden u.a. Vorschläge für die Klassifizierung von Exoskeletten, zur Terminologie und zur Erarbeitung von Messmethoden entwickelt sowie Anforderungen zu den physischen Schnittstellen zwischen Mensch und Exoskelett erarbeitet.

Das Ziel ist es, die fertigen Projektvorschläge in europäische oder internationale Normungsgremien einzubringen.

Weitere Informationen erteilt Dr. Michael Thierbach, Referent der KAN-Geschäftsstelle unter thierbach@kan.de bzw. unter 02241-231 3474.