KANBrief 1/15

EUROSHNET-Konferenz 2015: Qualität der Arbeit verbessern

Das Stichwort „Qualität der Arbeit“ ist zurzeit in aller Munde. Das Arbeitsschutznetzwerk EUROSHNET lädt dazu ein, anlässlich seiner 5. Europäischen Konferenz vom 14.-16. Oktober in Sevilla zu diskutieren, welche Herausforderungen damit für Normung, Prüfung und Zertifizierung im Arbeitsschutz verbunden sind.

Der Begriff „Qualität der Arbeit“ umfasst eine Vielzahl verschiedener Aspekte, von Einkommen und Jobsicherheit über Qualifikation und Weiterbildung bis hin zur Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Ein ganz zentraler Aspekt ist der Arbeitsschutz. Es ist dessen ureigenes Anliegen, dass Beschäftigte in einer gesunden Umgebung und mit sicheren Arbeitsmitteln arbeiten. In dieser Zielsetzung treffen sich alle Beteiligten: Unternehmen gelangen zu hoher Produktivität und Arbeitnehmer werden vor vermeidbaren Gesundheitsgefährdungen geschützt.

Wie aber lassen sich alle beteiligten Kreise und Instrumente so effizient zusammenbringen, dass das gemeinsame Ziel erreicht wird? Ein Ergebnis der 4. EUROSHNET-Konferenz 2012 in Helsinki war, dass der Marktüberwachung eine wichtige Funktion bei der Produktsicherheit zukommt. Angesichts knapper Ressourcen wurde jedoch die Notwendigkeit zur verstärkten Zusammenarbeit und Arbeitsteilung auf europäischer Ebene angemahnt, z.B. durch Fortentwicklung und breitere Nutzung des Netzwerks ICSMS. Auch müssten sich Anwender, Behörden und Marktüberwachung stärker an der Normung beteiligen, denn sie verfügen über wertvolle Erfahrung aus der Praxis, die ansonsten ungenutzt bleibt. Insbesondere den Anwendern fehlt es bisher an Möglichkeiten, ihre Erfahrungen sowohl innerbetrieblich als auch an Hersteller und Normungsgremien zurückzuspiegeln.

Sevilla lädt ein

Die 5. Konferenz in Sevilla, die das spanische Arbeitsschutzinstitut INSHT federführend organisiert, wirft einen neuen Blick auf die Frage, wie Menschen lange gesund und produktiv arbeiten können. Welchen Beitrag können die verschiedenen Instrumente des Arbeitsschutzes wie Normung, Prüfung und Zertifizierung, Regelsetzung, Marktüberwachung, Forschung und Kooperation dazu leisten? Wie können diese Elemente sinnvoll eingesetzt und so miteinander verzahnt werden, dass die Qualität der Arbeit wirkungsvoll verbessert wird?

Diskutieren Sie diese Fragen in Sevilla gemeinsam mit Herstellern und Anwendern von Produkten, Vertretern europäischer und nationaler Behörden, Mitarbeitern von Arbeitsschutzinstitutionen und weiteren interessierten Kreisen aus der Welt des Arbeitsschutzes. Interaktive Programmelemente wie das „World Café“ geben den Teilnehmern die Möglichkeit, ihre eigenen Erfahrungen und Ideen einzubringen.

Vertreter der Europäischen Kommission berichten, welche Neuerungen die EU im Bereich der Produktsicherheit und des Arbeitsschutzes plant. Weitere Vorträge behandeln das kontroverse ISO-Normungsprojekt zu Arbeitsschutzmanagementsystemen, die zunehmende Normung von Dienstleistungen und die Chancen und Grenzen der Zertifizierung von Personen und ihren Qualifikationen und Kompetenzen.

Ein ganzer Nachmittag ist Workshops gewidmet, die die oben genannten Arbeitsschutzinstrumente näher beleuchten. Die Teilnehmer können aus sechs Themen wählen und in kleinen Gruppen Erfahrungen austauschen, Ideen entwickeln und ihr persönliches Netzwerk erweitern.

Am letzten Konferenztag geben Vertreter von Normung, Prüfung und Zertifizierung, Regelsetzung, Forschung, Marktüberwachung und Kooperation einen Ausblick darüber, wie diese Instrumente in den kommenden zehn Jahren im Sinne des Arbeitsschutzes weiter ausgestaltet und verzahnt werden können.

In der begleitenden Posterausstellung haben Fachleute die Möglichkeit, ihre Arbeitsergebnisse vorzustellen oder einen Einblick in laufende Projekte zu gewähren. Einsendeschluss für Postervorschläge ist der 12. Juni 2015.

Praktische Informationen

Die Hauptkonferenzsprache ist Englisch, bei Vorträgen und Podiumsdiskussionen mit Simultanübersetzung in Deutsch, Französisch und Spanisch. Das detaillierte Programm, Informationen zum Konferenzort und zu Hotel und Anreise sowie das Anmeldeformular finden Sie auf der Website. Nutzen Sie den Frühbucher-Rabatt und melden Sie sich bis zum 31. Mai 2015 an!

Sonja Miesner
miesner@kan.de 

Michael Robert
robert@kan.de