In der Vergangenheit kam es durch die elektrische Höhenverstellung von Therapieliegen zu Quetschungen, Frakturen und sogar zum Tod von Beschäftigten. Die KAN brachte daher bereits 2019 und 2020 die beteiligten Kreise - Unfallversicherungsträger, das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), Länder, Betreiber, Sozialpartner, Normung - in zwei Fachgesprächen „Sichere Gestaltung von Therapieliegen“ zusammen. Die Teilnehmenden diskutierten über Wege hin zu sichereren Liegen. Es wurden viele Aktivitäten angestoßen und bereits einige Hürden bewältigt.
Im Oktober 2023 fand nun das 3. KAN-Fachgespräch mit etwa 30 Personen statt. Zu Beginn des Gesprächs wurden die Teilnehmenden zunächst auf den aktuellen Wissensstand gebracht:
- Das zuständige DKE-Gremium berichtete, dass die nationale Vornorm zu den Liegen noch einmal neu mit einigen Änderungen veröffentlicht werden soll. Bei CENELEC wird in Kürze über den Antrag abgestimmt, auf Grundlage dieser Vornorm ein Projekt für eine harmonisierte Europäische Norm zu starten.
- Die BGW informierte über ihre Aktivitäten wie das Förderprogramm für neue Liegen und Nachrüstungen und wies auf ihre zahlreichen Informationsmöglichkeiten hin.
- Das IFA stellte die intensive Nutzung seiner Online-Angebote vor.
Anschließend behandelten intensive Diskussionen u.a. Fragen der Marktüberwachung z.B. was Betreiber machen müssen, wenn Hersteller nicht mehr greifbar sind oder der Nachrüstung, die den Betreiber möglicherweise zum Hersteller machen. Eine nationale Vornorm sei zwar gut für deutsche Hersteller, jedoch spiele diese im europäischen Binnenmarkt für Medizinprodukte und Maschinen insbesondere für Anbieter außerhalb Deutschlands keine Rolle.
Daher wurde explizit zur Mitarbeit am o.g. europäischen Normungsprojekt aufgerufen. Einige offene Fragestellungen aus der Diskussion werden im Nachgang geklärt. Die Teilnehmenden werden über die Ergebnisse und über aktuelle Entwicklungen weiter informiert.