DGUV-Fachgespräch Normung

Mikrofone auf einem Tisch, Konferenz ©wellphoto - stock.adobe.com

Anfang Januar 2023 hat die DGUV zu einem zweitägigen Fachgespräch zum Thema Normung nach Köln eingeladen. Ca. 100 Normungsfachleute seitens der Unfallversicherungsträger haben teilgenommen.

Das Fachgespräch zielte darauf ab, die Normungsexpertinnen und -experten an einen Tisch zu bringen, sich miteinander auszutauschen, zu vernetzen und aufzuzeigen, wo sie sich Unterstützung für ihre Normungsarbeit holen können.

Am ersten Tag stellten die verschiedenen an der Normung beteiligten Kreise – Sozialpartner Arbeitnehmer und Arbeitgeber, der Staat, DIN und die Gesetzliche Unfallversicherung in einem Statement jeweils die Bedeutung der Normung für den Arbeitsschutz aus ihrer Sicht dar. Moderiert von Dr. Christiane Behr-Meenen, stellvertretende Geschäftsführerin der KAN, wurde rege darüber diskutiert, welche Aspekte des Arbeitsschutzes gemeinsam nach Beratung der KAN-Mitglieder in die Normung eingebracht werden können. Ein wichtiges Ziel ist u.a., junge Leute für die Mitarbeit in Normungsgremien zu begeistern.

Verschiedene Workshops läuteten den zweiten Tag ein. Themen waren die Vernetzung innerhalb der DGUV, Tipps und Austausch zu herausfordernden Situationen in Normungsausschüssen sowie der von Corrado Mattiuzzo (KAN) und Dr. Hans-Peter Kany (BGHW) geleitete Workshop über die Zusammenarbeit mit der KAN.

Corrado Mattiuzzo stellte die Arbeit der KAN vor und zeigte an Beispielen auf, welche Arten der Unterstützung die KAN bietet. Die Teilnehmenden wurden ermuntert, die KAN so früh wie möglich mit ins Boot zu holen, wenn sie auf Schwierigkeiten in ihrer Normungsarbeit stoßen. Beteiligte erzählten auch aus ihren Erfahrungen in den Normungsgremien. Dabei wurde immer wieder deutlich, dass es viel Zeit und einen langen Atem braucht, bis Widerstände überwunden und am Ende die Interessen des Arbeitsschutzes erfolgreich in der Normung verankert sind. Im Sinne des Arbeitsschutzes ist dies jedoch eine lohnende Anstrengung, die hilft, Arbeitsunfälle, Berufskrankheiten und arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren zu verhindern und damit Menschenleben zu schützen.

Im darauffolgenden Vortragsblock stellte u.a. Katharina von Rymon Lipinski, Referentin der KAN-Geschäftsstelle, Beispiele aus der praktischen Normungsarbeit der KAN vor. In ihren Beispielen aus dem Bereich Ergonomie ging es um Angaben zum Personengewicht von 75 kg in Normen (KANBrief-Artikel 2/21 "Der Normmensch wiegt 75 kg - doch wie ist die Realität?"), um die unzureichende ergonomische Gestaltung vieler Bedientheken und Therapieliegen.

Im Rahmen dieser Veranstaltung war die KAN auch mit einem Infostand vertreten.

Insgesamt gesehen war diese Veranstaltung für die KAN eine sehr wertvolle Gelegenheit, sich den Normungsfachleuten vorzustellen. Die KAN unterstützt die Arbeit in den Normungsgremien gerne und freut sich auf Anfragen.