Notaufnahme

1. Krankenkraftwagen, DIN EN 1789

Die EN 1789 "„Rettungsdienstfahrzeuge und deren Ausrüstung – Krankenkraftwagen“ bildet die Grundlage für die Konstruktion, die Prüfung und die Ausstattung/Ausrüstung von Krankenkraftwagen in Europa. Als Rahmennorm verweist die Norm auf weitere Dokumente, die für Krankenkraftwagen zur Anwendung kommen. Die EN 1789 ist auch für die straßenverkehrsrechtliche Zulassung von Krankenkraftwagen (KKW) in Europa verbindlich. Zahlreiche Landesrettungsdienstgesetze führen die EN 1789 explizit als Genehmigungsgrundlage für die Fahrzeuge auf. Die KAN ist in den zuständigen europäischen Normungsgremen aktiv und setzt sich für konstruktive Verbesserungen zur Förderung der Sicherheit der Beschäftigten in den Fahrzeugen ein.

Krankenkraftwagen, Sicherheit geht vor (Link in den KANBrief-Artikel 3/18)

2. Rettungstragen, DIN EN 1865

Die Normenreihe EN 1865 "Krankentransportmittel im Krankenkraftwagen" beschreibt in fünf Teilen konstruktive Anforderungen an allgemeine Krankentragesysteme/ -transportmittel, kraftunterstützte Krankentragen, Schwerlastkrankentragen, klappbare Patiententragesessel und trifft Festlegungen zur Krankentrageaufnahme. Besonders wichtig zur Gewährleistung des Arbeits-  und Patientenschutzes sind angemessene Stabilitätsanforderungen an die Verankerungssysteme im Fahrzeug sowie ausreichende Vorgaben zur die Lastaufnahme mit gut sichtbaren Angaben auf den eingesetzten Systemen.

3. Alltagsmaske (grau), CWA 17553

Die Rettungssanitäter im Bild tragen Alltagsmasken - und das vorbildlich: Mund UND Nase sind bedeckt. Mit fortschreitender Pandemie waren die "normalen" Masken nicht mehr in ausreichender Anzahl vorhanden. Die OP-Masken und Atemschutzmasken (FFP) wurden für das medizinische Personal vorgehalten. Für die Bevölkerung oder eben für den Alltag wurden Mund-Nase-Bedeckungen empfohlen. Meist sind das textile Produkte, die hauptsächlich dem Fremdschutz dienen. Sie vermindern und verlangsamen den Ausstoß der Atemluft, also einem Aerosol, an dessen kleinen Tröpfchen sich das Virus angedockt haben könnte. Die Alltagsmasken wirken dadurch als ein Teil des Schutzkonzepts. Ein europäischen Leitfaden - CWA 17553 "Alltagsmasken" - enthält unter anderem Empfehlungen zur Gestaltung, Leistung, Prüfung und Kennzeichnung für diese Produkte. Der Leitfaden ist hauptsächlich an gewerbliche Hersteller gerichtet. Wie allgemein bekannt ist, darf sich jeder Person eine Mund-Nase-Bedeckungen auch selbst anfertigen - gesetzlich vorgeschriebene Anforderungen gibt es nicht.

Empfehlungen zum Einsatz von Schutzmasken (Link führt auf die Seite der BAuA)

4. Therapieliege, eine Vornorm wird erarbeitet

Elektrisch höhenverstellbare Therapieliegen sind in Physiotherapiepraxen und Krankenhäusern weit verbreitet. Bisher gibt es noch keine spezielle Norm zu Therapieliegen. Es wird aber aktuell an einer deutschen Vornorm gearbeitet. Hierbei soll vor allem das versehentliche Einklemmen unterhalb der Liegefläche behandelt werden. Bei zwei tödlichen Unfällen in jüngster Zeit befand sich jeweils eine Beschäftigte unterhalb einer Therapieliege und betätigte versehentlich mit dem Knie das am Boden befindliche Bedienelement zur Höhenverstellung. Die Liege fuhr herunter und klemmte die Personen ein. Die Gefahr tritt vor allem bei Liegen mit Scheren- oder Gelenkarm-Mechanismus zum Heben und Senken auf. Aber auch bei der hier abgebildeten Säulenkonstruktion kann sich ein Bediener die Liege auf das Knie fahren, wenn der Beschäftigte während einer Behandlung an der Liege sitzt und so sich am Bein verletzen. Auch wenn bereits in der Grundlagennorm für Medizinisch elektrische Geräte (DIN EN 60601-1) potentielle Quetschstellen behandelt werden, wird dies aktuell von den meisten Herstellern nicht hinreichend bei der Konstruktion von neuen Liegen berücksichtigt. Wenn die deutsche Vornorm zu Therapieliegen veröffentlicht ist, wird auf dessen Grundlage eine europäische und internationale Norm angestrebt. 

KAN-Fachgespräch "Sichere Gestaltung von Therapieliegen" (Link in den KANBrief-Artikel 1/19)